Der Tragödie dritter Teil

BILDUNG  IST DAS WICHTIGSTE  FÜR EIN VOLK, WILL ES IM 21. JAHRHUNDERT EINE ZUKUNFT HABEN.

Die deutsche Bildungspolitik sieht leider noch nicht den Schweiss der Edelsten, wenngleich unser weltfremd kostenloses Hochschulsystem mit Stagnation und Verkrustungen zunehmend kritische Blicke auf sich zieht. . Die Diskussion um weiter erhöhte Erbschaftsteuersätze als „Bildungssteuer“ beweist dies und den falschen Ansatz ( Denkt man nicht in den USA -- typisch neoliberal, was sonst wohl ? - an ihre totale Abschaffung, weil sie nur noch 1% zum Staatshaushalt beiträgt. Man stelle sich bloss mal vor, Bill Gates und Michael Jackson steuerfrei verblichen ).  

Die Bildung als entscheidendes „Megathema unserer Zeit wird  bisher leider folgenlos beschworen.  Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass erste verschämte Ansätze sich abzeichnen.

Angesichts leerer öffentlicher Kassen und globaler Zwänge für den Wirtschaftsstandort Deutschland kommen auch arbeitsmarktrechtliche Regelungen Tag für Tag stärker ins Kreuzfeuer öffentlicher Kritik. Ladenschlusszeiten werden aufgebrochen, auch vor dem geheiligten Sonntag wird kein Halt mehr gemacht mit dann verbreiteter Sonntagsarbeit und selbst die Renten sind parteiübergreifend kein Tabuthema mehr.

Der Steuerzahler (bekanntllich kommen nur noch 8% der Studierenden aus der Arbeiterschaft, für die einmal finanzielle Chancengleichheit erkoren wurde) wird bald auf das Allgemeinwohl pochen und unbequeme Fragen stellen ; hillaristisch „it takes a village“ und armanistisch „Alles hat seine Zeit“.

Standesvertretungen sind da quicker und schreien pflichtschuldigst diskant auf .

Wenn die Hochschulen unter den Krisenphänomenen der fortgeschrittenen Industriegesellschaft, der Massen- und der Überproduktion - in diesem Fall des Wissens -  leiden sollen, stimmt das so nicht. Effektives und effizientes Wissen muss vermittelt werden zu marktgerechten Preisen ( ein wohlausgewogenes Stipendienwesen ist dabei selbstverständlich )  bis hin zu Orchideenfächern, wenn sie einen Markt finden.  (Bruchsal und Stuttgart und selbst Bremen mit ihren Privatgründungen lassen grüßen, doch ‚ordnungsdenkerisch’ melden sich schon ernsthafte Stimmen, jenen das Etikett  ‚Universität’ gesetzlich zu verbieten ).

Auf den Studiengang meines Fachbereiches bezogen, der erstmalig und immer noch einmalig in Deutschland mit seiner Ausrichtung auf den Beruf des Steuerberaters ist : Der Steuerberater ist „Organ der Steuerrechtspflege“ und  vergleichbar dem Rechtsanwalt, was für das Studienangebot neben anderem prägend sein muss, wenn es nicht bei blosser „Formularpinselei“ und „Bilanzenschrubberei“ bleiben soll und notorischer  „Gerichtsunlust“. Steuerfachgehilfen (heute: Steuerfachangestellte) quasi per Sozialschein den akademischen Abschluss ohne handfeste Studieninhalte zu tradieren, ist  Augenwischerei und Vergeudung von Steuergeldern, Versündigen an der Jugend und das Verschaukeln aller ausländischen Hochschulen, die mit Kooperationsabkommen verbändelt sind.

„Was die fast vierzigtausend Professoren, die es an den deutschen Universitäten gibt, in Forschung und Lehre anstellen und ob sie überhaupt noch etwas anstellen, interessiert nur wenige und hat selbst, wenn es irgendwo registriert werden sollte, dienstrechtlich keine Folgen“,

meinte unlängst der Glossator der F.A.Z. hellsichtig, doch auch lakonisch bis resignativ, was bedauerlich ist , doch wiederum naheliegend, wenn beispielsweise man (oder frau) ohne jede Veröffentlichung  mirakulös aus dem Stand zum C 3 --Professor avancieren kann.  

Oder sollen etwa nach Unternehmern und Rentnern auch noch alle ernsthaften Studenten ihr Glück  im Ausland suchen ?

Wie sagte dieser Tage ein bekannter Unternehmensberater makaber trefflich mit Blick auf die elektronischen Geschäfte : „Unternehmen ohne Mut,  sich selbst zu kannibalisieren,  werden von den anderen kannibalisiert“. 

Dem ist allenfalls hinzuzufügen,  „unternehmen“ oder „nicht unternehmen“ -- das ist hier die Frage. 

Clicken Sie weiter, wenn Sie meine Gedanken zur Besoldung deutscher Hochschulprofessoren interessiert.

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